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Wissenswertes über Runensteine

Die Informationen wurden in gestraffter Form zusammengestellt aus dem sehr umfangreichen Buch:"Die Welt der Wikinger", geschrieben von Birgit und Peter Sawyer.

Geschichte und Bedeutung:

Man kennt mehr als dreitausend Runensteine in Skandinavien; die meisten wurden im 10. und 11. Jahrhundert hergestellt. Sie waren altgermanischen Ursprungs und unterscheiden sich in Größe, Form und Gestaltung, aber die Inhalte der Inschriften sind sehr gleichförmig, und die Sprache ist überall altskandinavisch. Gotisch übersetzt spricht man von -runa-, was Geheimnis bedeutet.

Die Blütezeit der Aufstellung von Runensteinen begann um 950 nach Chr. und dauerte in Dänemark, Norwegen und Südschweden etwa achtzig Jahre. Angestoßen wurde die Runensteinsitte des späten 10. und 11. Jahrhunderts wahrscheinlich von dem gewaltigen Denkmal König Harald BLAUZAHNs für seine Eltern (Vater: König GORM und Mutter: Tyre) im jütländischen Jelling (Dänemark).

Die Gleichförmigkeit der Inschriften auf diesen Denkmälern der späten Wikingerzeit erlaubt es, von einer Sitte oder Gewohnheit zu sprechen. Sie sind in der Sprache sehr ähnlich und bedienen sich mit wenigen Ausnahmen derselben Grundformeln:

>> X errichtete (setzte) diesen Stein für Y <<

Am weitesten verbreitet war die Sitte, der Toten mit Runensteinen zu gedenken. Eine große Zahl von Steinen befindet sich heute in den Wänden von Kirchen oder Friedhofsmauern. Neunzig Prozent der Inschriften nennen ausdrücklich die Beziehung zwischen Spendern und Verstorbenen, wobei diese normalerweise eng miteinander verbunden waren, am häufigsten verwandtschaftlich. Ergebnisse systematischer Untersuchungen sämtlicher skandinavischer Runensteine des 10. und 11. Jahrhunderts ergaben, dass die meisten Inschriften einfache Beziehungen betrafen. In der Häufigkeitstabelle aller komplexen familiären Beziehungen an erster Stelle stehend, gedenkt der Sohn des Vaters (31,5 %), vor Bruder gedenkt des Bruders (14,8%) und Vater gedenkt des Sohnes (10,4%).